Strompreis für Unternehmen 2025: Entwicklung, politische Einflüsse und Kostenfaktoren

Der Strompreis für Unternehmen bleibt 2025 ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor – egal, ob kleines oder ein energieintensives Gewerbe. Neben den frei verhandelbaren Marktpreisen bestimmen vor allem staatlich geregelte Netzentgelte, Steuern und Umlagen die Kosten.

Im Folgenden erhalten Sie einen strukturierten Überblick über die Zusammensetzung der Strompreise, die aktuellen Entwicklungen und die politischen Maßnahmen, die Unternehmen entlasten sollen.

Zusammensetzung des Strompreises

Energiepreis

Der Energiepreis umfasst die Kosten für Stromerzeugung, Beschaffung, Vertrieb und die Marge des Anbieters. Er ist der einzige, der im Wettbewerb verhandelbar ist.

Faktoren wie Wetter, saisonale Nachfrageschwankungen, globale Krisen und Rohstoffpreise (z. B. Gas) wirken sich unmittelbar auf den Preis aus.

Netzentgelte

Diese Gebühren decken den Transport des Stroms durch die Netze ab und machen etwa 25–33 % des Endpreises aus. Im Rahmen der Netzentgeltreform 2025 sollen in Regionen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien (z. B. in Teilen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns) die Kosten um 20–30 % sinken, während in anderen Ballungsräumen moderate Anstiege von 6–7 % zu erwarten sind.

Steuern, Abgaben und Umlagen

Zu diesem Posten zählen unter anderem die Stromsteuer, der §19-Aufschlag, die KWK- und Offshore-Umlagen. Für nicht privilegierte Unternehmen steigen diese Umlagen im Jahr 2025 auf etwa 2,65 ct/kWh – ein Plus von rund 68 % gegenüber 2024. Bestimmte Unternehmen können jedoch von Sonderregelungen profitieren, die diese Kosten deutlich reduzieren.

Energiepreis und Beschaffungskosten

Der an der Strombörse (EEX) gehandelte Energiepreis unterliegt starken Schwankungen, die durch saisonale Veränderungen, Brennstoffpreise und globale Ereignisse beeinflusst werden. Nach der Energiekrise 2022/23 haben sich die Großhandelspreise etwas stabilisiert – und viele Anbieter prognostizieren für 2025 sogar einen leichten Rückgang der Beschaffungskosten. Allerdings können regionale Unterschiede bei den Netzentgelten diesen Effekt teilweise kompensieren.

Gewerbestrom vs. Industriestrom

Obwohl sich die Preiskomponenten grundsätzlich nicht unterscheiden, zahlen Unternehmen als Großabnehmer meist deutlich weniger. Während ein Privathaushalt beispielsweise rund 40 ct/kWh zahlt, erreichen industrielle Großverbraucher oft Preise zwischen 10 und 12 ct/kWh – insbesondere, wenn sie von Steuererleichterungen und speziellen Umlagenbefreiungen profitieren. KMU erhalten in der Regel Tarife, die zwar günstiger sind als private Endverbrauchertarife, aber nicht die Vorzüge eines industriellen Großkundenstatus bieten.

Politische Rahmenbedingungen 2025

Die Energiepolitik des Jahres 2025 zielt darauf ab, Planungssicherheit zu schaffen und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern:

  • CO₂-Preis:
    Der nationale CO₂-Preis für fossile Brennstoffe steigt von 45 auf 55 Euro pro Tonne. Dieser Schritt soll Anreize für den Umstieg auf erneuerbare Energien setzen, kann aber auch zu höheren Strompreisen führen, wenn konventionelle Kraftwerke teurer betrieben werden.
  • Strompreispaket und Steuererleichterungen:
    Ein zentrales Element ist die drastische Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe auf 0,05 ct/kWh. Damit sollen Unternehmen um bis zu 2 ct/kWh entlastet werden. Begleitend gibt es weitere Maßnahmen, wie den Spitzenausgleich, der Unternehmen bei der Rückerstattung eines Teils der gezahlten Steuer unterstützt.
  • Förderprogramme und Netzentgeltanpassungen:
    Neben direkten Steuererleichterungen unterstützt der Staat Investitionen in Energieeffizienz, Eigenstromerzeugung (z. B. Photovoltaik) und intelligentes Lastmanagement. Zudem soll die anstehende Netzentgeltreform regionale Unterschiede abbauen und für eine gerechtere Kostenverteilung sorgen.

Durchschnittliche Strompreise und internationale Einordnung

Laut Angaben der Bundesnetzagentur und dem BDEW liegen die durchschnittlichen Preise 2025:

  • KMU/Gewerbekunden: Rund 18–19 ct/kWh (netto)
  • Großverbraucher/Industrie: Zwischen 10 und 12 ct/kWh (netto) – dank spezieller Entlastungen
  • Haushalte: Etwa 40 ct/kWh

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland trotz Entlastungsmaßnahmen weiterhin über dem EU-Durchschnitt, was unter anderem auf unterschiedliche Steuerpolitiken und Energiemixe zurückzuführen ist.

Kostenfaktoren und Preisgestaltung

Neben den bereits genannten Komponenten beeinflussen mehrere Faktoren die Strompreise:

  • Brennstoffpreise und Marktdynamik:
    Hohe Gas- oder Kohlepreise treiben den Börsenpreis in die Höhe, während günstige Erzeugung durch Wind- und Solarkraft dämpfend wirkt.
  • Wetterbedingungen:
    Ein windreiches Jahr kann zu niedrigeren Preisen führen, während Flauten und dunkle Wintertage den Einsatz teurer fossiler Kraftwerke verstärken.
  • Verbrauchsprofile und Lastmanagement:
    Unternehmen mit konstantem Verbrauch können bessere Konditionen verhandeln als Betriebe mit starken Lastspitzen, die oft in höhere Netzentgeltklassen rutschen.
  • Regulatorische Anpassungen:
    Gesetzliche Änderungen, wie neue Umlagen oder Anpassungen bei Netzentgelten, wirken sich unmittelbar auf die Preisgestaltung aus.

Strategien zur Senkung der Stromkosten

Unternehmen können mit gezielten Maßnahmen ihre Stromkosten nachhaltig reduzieren:

  1. Tarifvergleich und Anbieterwechsel:

    Ein regelmäßiger Vergleich der Stromtarife kann Einsparungen von bis zu 30 % ermöglichen. Besonders lohnenswert sind speziellen Gewerbestromtarife wie die von Mittelstand Strom, die auf das jeweilige Verbrauchsprofil des Unternehmens zugeschnitten sind.
  2. Einkaufsgemeinschaften:

    Durch die Bündelung von Stromabnahmen mit anderen Unternehmen kann die Verhandlungsmacht erhöht und der Zugang zu günstigeren Großhandelspreisen erleichtert werden.
  3. Optimierung des Lastmanagements:

    Das Glätten von Lastspitzen – etwa durch zeitliche Steuerung von Maschinenläufen – kann die Netzentgelte senken. Auch der Einsatz von Batteriespeichern hilft, Verbrauchsspitzen abzuflachen.
  4. Investitionen in Energieeffizienz und Eigenerzeugung:

    Modernisierungen, der Austausch alter Anlagen und der Aufbau eigener Stromerzeugung (z. B. Photovoltaik) senken den Verbrauch und die Abhängigkeit von teurem Netzstrom.
  5. Professionelle Beratung:

    Energieberater unterstützen Unternehmen dabei, Einsparpotenziale zu identifizieren, bestehende Verträge zu prüfen und individuelle Beschaffungsstrategien zu entwickeln.

Ausblick

Im Jahr 2025 wird der Strompreis für Unternehmen weiterhin von einem komplexen Zusammenspiel aus marktbasierten und regulierten Kostenfaktoren bestimmt. Die politischen Maßnahmen – von der CO₂-Preis-Erhöhung bis hin zu weitreichenden Steuererleichterungen und Netzentgeltreformen – sollen einerseits für mehr Planungssicherheit sorgen, andererseits den Wettbewerb auf dem Strommarkt stärken.

Gerade für KMU ist es daher entscheidend, aktiv den passenden Tarif auszuwählen, Lastmanagement zu betreiben und gegebenenfalls in eigene Erzeugungskapazitäten zu investieren. So lassen sich die hohen Energiekosten langfristig senken und die Wettbewerbsfähigkeit sichern.

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