Gewerbe- und Industriestrom 2025: Strompreis, CO₂-Kosten und Entlastungen für Unternehmen

2025 wird für viele Unternehmen ein Schlüsseljahr in Sachen Energie. Nach der Energiepreiskrise 2022 bleiben die Strompreise auf hohem Niveau. Besonders KMU und energieintensive Branchen fragen sich: Wie setzt sich der Strompreis 2025 zusammen? Welche Entlastungen gibt es? Und wie lassen sich Kosten senken?

In diesem Beitrag erhalten Sie einen kompakten Überblick zur Zusammensetzung des Gewerbestrompreises, zu aktuellen Entwicklungen beim CO₂-Preis, Netzentgelten sowie staatlichen Entlastungen und Spartipps für Unternehmen.

Zusammensetzung des Gewerbestrompreises 2025

Der Strompreis für Gewerbe und Industrie setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen:

  • Energiepreis (Strombeschaffung und Vertrieb)
  • Netzentgelte (für Transport und Verteilung)
  • Steuern, Abgaben und Umlagen

Energiepreis

Die Energiepreiskrise 2022 hat die Beschaffungskosten massiv steigen lassen. Obwohl sich die Großhandelspreise 2024 etwas normalisierten, liegen sie 2025 noch deutlich über dem Vorkrisenniveau. Der Energiepreis macht inzwischen rund ein Drittel der Stromkosten aus.

Netzentgelte

2025 treten neue Regelungen in Kraft. Besonders relevant:

  • Ein bundesweiter Umlage-Mechanismus senkt regionale Unterschiede.
  • Der Aufschlag für besondere Netznutzung steigt auf 1,558 Ct/kWh.

Netzentgelte machen etwa 25–30 % des Strompreises aus und hängen vom Verbrauchsverhalten sowie der Netzebene ab.

Steuern, Abgaben und Umlagen

Die EEG-Umlage entfällt weiterhin. Dafür steigen andere Umlagen. Dank der Stromsteuersenkung für das produzierende Gewerbe zahlen viele Unternehmen weniger. Umsatzsteuer fällt für Unternehmen nur indirekt an, da sie als Vorsteuer abziehbar ist.

Gewerbestrom vs. Industriestrom

  • Gewerbestrom: Bis ~100.000 kWh/Jahr, meist mit Standardlastprofil.
  • Industriestrom: Höherer Verbrauch, viertelstündliche Messung (RLM), günstigere Tarife durch Direktverträge.

2025 zahlt ein Industriebetrieb im Schnitt ca. 16,99 Ct/kWh, während ein KMU rund 31,87 Ct/kWh bezahlt – je nach Verbrauch und Vertrag.

Auswirkungen der Energiepreiskrise & Preisprognosen 2025

Die Energiepreiskrise 2022 ließ die Preise explodieren. 2023/24 sorgten politische Maßnahmen und Entspannung der Märkte für eine Stabilisierung – allerdings auf hohem Niveau. Der durchschnittliche Gewerbestrompreis liegt 2025 bei etwa 18,75 Ct/kWh.

Experten rechnen für 2025 mit:

  • Hohem, aber stabilem Preisniveau
  • Einfluss steigender CO₂-Kosten und Netzentgelte
  • Langfristigen Chancen durch Energiewende & Wettbewerb

CO₂-Preis 2025 und Auswirkungen auf Unternehmen

2025 steigt der CO₂-Preis im nationalen Emissionshandel auf 55 €/t. Das betrifft v. a. fossile Brennstoffe und indirekt auch die Strompreise.

  • Mehrkosten z. B. bei Erdgas: +1,2 Ct/kWh
  • Industrien im EU-ETS zahlen zusätzlich für Emissionen
  • Ab 2026 erfolgt freie Preisbildung am Markt

Infobox: CO₂-Preis-Entwicklung

  • 2021: 25 €/t
  • 2022: 30 €/t
  • 2023: 35 €/t
  • 2024: 45 €/t
  • 2025: 55 €/t
  • 2026: Preiskorridor 55–65 €/t
  • Ab 2027: Marktbasierter Preis

Netzentgelte 2025: Entlastungen für Unternehmen

Großabnehmer können über folgende Maßnahmen sparen:

  • Atypische Netznutzung: Rabatte bei netzdienlichem Verhalten
  • Besondere Ausgleichsregelung: Gilt für Unternehmen mit hoher Volllastnutzung
  • Direktverträge mit Versorgern, z. B. auf Basis von Börsenpreisen

Auch kleinere Unternehmen können über optimiertes Lastmanagement und Tarifwahl indirekt profitieren.

Stromkosten senken: Tipps für Unternehmen

  • Energieeffizienz steigern: Investiere in effiziente Technik
  • Lastmanagement: Spitzen vermeiden, Tarife ausnutzen
  • Stromanbieter vergleichen: Tarife prüfen und ggf. wechseln
  • Eigenversorgung: PV-Anlage oder BHKW prüfen
  • Förderungen nutzen: BAFA/KfW-Programme oder Stromsteuerrückerstattung

Ausblick

Auch 2025 bleibt der Strompreis für Unternehmen herausfordernd. Mit fundiertem Wissen, gezielter Strategie und Nutzung aller Einsparpotenziale lassen sich jedoch Kosten optimieren – besonders für energieintensive Betriebe ein klarer Wettbewerbsvorteil.

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